Bewegung und Sport stärken Körper und Psyche
Die Initiative unterstützt ein Sportprojekt auf der Kinderkrebsstation der Schwabinger Klinik. Eine Krebserkrankung und die aggressiven Therapien führen zu einem radikalen Abfall der Leistungsfähigkeit.
Die Kinder fühlen sich müde, kraftlos, kämpfen mit den Nebenwirkungen der Chemotherapie und sind körperlich nicht mehr aktiv. Wie wichtig aber gerade Bewegung für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist und wie sie zum Erfolg einer Krebstherapie beiträgt, zeigen viele Studien.
Zwei Sportwissenschaftler trainieren mit den jungen Patienten ab Diagnose täglich, individuell nach Alter, Zustand und deren Wünschen.

Ob einzeln oder in der Gruppe, ob im Krankenbett, Flur oder Bewegungsraum – die phantasievollen Angebote aktivieren die Gesundheitsressourcen, machen Freude und lassen den Klinikalltag vergessen!
Das Sportangebot wird in Kooperation mit der Kinderklinik München Schwabing und der Technischen Universität München wissenschaftlich begleitet
Dr. Sabine Kesting
zu den Sportangeboten auf der Station und in der Tagesklinik in Corona-Zeiten:
Wir haben in den letzten 1,5 Jahren extrem viel Sport angeboten, sowohl auf der Station als auch in der Tagesklinik. Der Bedarf war enorm. Vor allem, weil es ja kaum andere Angebote gab. Die Kinder haben sich sehr viel bewegt und wir durften durchgehend unser Programm anbieten.
Beratung:
Hinzu kommt die Sportberatung, also Beratungen zu sportbezogenen Fragestellungen, Unterstützung bei der Rückkehr in Vereins-, Freizeit- und Schulsport, vor allem in der Übergangsphase von der Akuttherapie in die Nachsorge. Wir helfen den Kindern und Jugendlichen zurück in die Sportstrukturen.
Online-Angebote
Wir haben immer wieder zwischendurch Online-Angebote gemacht, vor allem, wenn die Kinder zuhause waren. Aktuell bieten wir zum einen Einzel-Online-Stunden an und zum anderen versuchen wir eine Gruppe für jugendliche Mädels aufzubauen, die einmal wöchentlich gemeinsam aktiv ist. Leider gestaltet sich das als sehr zähe Angelegenheit. Die Jugendlichen sagen immer wieder kurzfristig ab, vergessen es oder haben andere Termine. Wirklich etabliert sind diese Angebote daher leider noch nicht. Auf der anderen Seite ist dadurch deutlich zu erkennen, wie wichtig der direkte und persönliche Kontakt ist. Das ist intensiver und verbindlicher als der Online-Sport. Aber wir sind optimistisch, dass wir dennoch bald eine regelmäßige Gruppe zusammen haben.
Bewegungsangebote mit Studierenden
Darüber hinaus haben mein Kollege Dominik Gaser und ich im letzten Semester drei virtuelle Bewegungsangebote im Rahmen unserer Lehrtätigkeit an der Sportuniversität aufgebaut. Die Inhalte und die Durchführung dieser Angebote wurden von unseren Studierenden unter unserer Leitung geplant und umgesetzt:
eine virtuelle Aktionswoche (3 Nachmittage für jeweils unterschiedliche Altersstufen)
mit viel Bewegung, Spielen, Rätseln und Basteln. Hier konnten auch die Kinder auf der Station teilnehmen.
eine virtuelle aktive Mittagspause für die Mitarbeiter*innen der Münchner Kinderonkologien über drei Wochen hinweg.
Die 30-Min-Einheiten wurden in die Klinik gestreamt und die Mitarbeiter*innen konnten sich von jedem Arbeitsplatz, vom Garten oder Besprechungszimmer dazuschalten. Inhalte waren z.B. Zehenyoga, Pilates, kleine Kräftigungsübungen, Atemtraining usw., alles in Arbeitskleidung machbar und ohne viel Materialaufwand.
eine Plattform mit vielen verschiedenen Bewegungsvideos für die Eltern unserer Kinder und Jugendlichen.
Die Videos sind sechs Monate lang abrufbar und man kann in kurzen 15-30 – Minuten-Einheiten jederzeit und von überall seine Koordination, Kraft, Beweglichkeit usw. trainieren. Auch hier wird meistens nur eine Matte oder ein Stuhl gebraucht. So sind die Videos sogar im Krankenhaus durchführbar, wenn sich die Eltern bei stationären Aufenthalten im Zimmer etwas bewegen möchten.
All diese Aktionen haben wir im Rahmen unserer Arbeitszeit an der Sportfakultät am Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie umgesetzt – mit Hilfe der sehr engagierten Studierenden.