Projekt „Familienassistenz“
Über eine persönliche Vermittlung konnte Annika, eine engagierte Pharmaziestudentin, an eine Familie vermittelt werden, die dringend schulische Unterstützung benötigte.
Die Familie besteht aus einer Mutter, die weitgehend alleinerziehend mit drei Kindern und ihrer Großmutter lebt. Da die Mutter nicht in der Lage ist, sich um die schulischen Belange der beiden älteren Geschwister zu kümmern, und die Großmutter aufgrund sprachlicher Barrieren nicht helfen kann, entstand der Bedarf, regelmäßig nach den schulischen Fortschritten zu sehen.
Annika hat diese Aufgabe übernommen und unterstützt die Kinder nun seit fast einem Jahr wöchentlich – eine wertvolle Hilfe, die den Alltag der Familie spürbar entlastet.
Mein Erlebnis mit den Kids
Im Dezember 2023 habe ich mich auf ein neues Abenteuer eingelassen und angefangen, die beiden Kinder A. und I. schulisch zu unterstützen. Mit meiner Uni, der Arbeit und den ständigen Fahrten mit der S-Bahn war es anfangs wirklich schwer, eine feste Routine zu finden. Deshalb konnte ich nur alle zwei Wochen bei ihnen vorbeischauen. Sobald ich bei ihnen ankam, widmete ich mich zuerst den Hausaufgaben. Manchmal half ich ihnen, sie zu erledigen, und manchmal korrigierte ich bereits fertige Aufgaben. Es war nicht leicht, beiden gleichzeitig die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, aber mit der Zeit haben die beiden gelernt, geduldiger zu sein und auch mal auf mich zu warten.
Nach den Hausaufgaben bleibt oft noch etwas Zeit zum Spielen, und das nutzen wir natürlich aus. Von Verstecken und Fangen über Lego bis hin zu „Das verrückte Labyrinth“ – wir haben schon viele Spiele gemeinsam ausprobiert. Besonders das Lego-Spielen hat es ihnen angetan. Wenn es besonders gut lief oder es einen besonderen Anlass wie einen Geburtstag gab, habe ich ihnen Lego-Sets mitgebracht, die wir dann zusammen aufgebaut haben. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie fasziniert sie davon sind.
Ich plane auch, mit ihnen mal draußen zu spielen. Bisher hat es sich leider noch nicht ergeben, aber ich hoffe, dass wir das bald umsetzen können. Immerhin habe ich es mittlerweile geschafft, eine wöchentliche Routine zu etablieren – es sei denn, etwas Unvorhergesehenes kommt dazwischen.
In der Zwischenzeit haben wir ein wirklich gutes Verhältnis aufgebaut. Anfangs waren sie noch ein wenig schüchtern, und es fühlte sich mehr wie ein klassisches Schüler-Nachhilfe-Verhältnis an. Doch mittlerweile lachen wir viel zusammen, und wir haben jede Menge Spaß. Sie freuen sich jedes Mal, wenn ich komme, und sind traurig, wenn ich wieder gehen muss.
Manchmal erzählen sie mir auch von ihrem kleinen Bruder, der oft im Krankenhaus ist. Der Optimismus, den sie dabei ausstrahlen, berührt mich jedes Mal tief. Die Verbindung zwischen den dreien ist unglaublich stark, und es ist herzerwärmend, das mitzuerleben.
Dieses Abenteuer war definitiv die richtige Entscheidung. Ich freue mich schon auf all die weiteren schönen Momente, die diese Kids noch für mich bereithalten.
Annika, ehrenamtliche Familienassistentin