Was Sie zum Thema Krebs bei Kindern wissen sollten
Die Krebsdiagnose eines Kindes ist für die Familie und das soziale Umfeld ein Schock und
wirft viele Fragen auf – Fragen zur Erkrankung, zur Behandlung, aber auch zum Umgang mit
der betroffenen Familie.
Diese kleine bunte Sammlung von Fragen & Antworten bietet in der ersten Hilflosigkeit ein
Geländer, an dem sich Eltern und Umfeld in ihrer ersten Hilflosigkeit festhalten können.
Auf die große Frage nach dem »Warum? Warum gerade mein Kind?«, die alle anderen Fragen in den Schatten stellt, gibt es allerdings keine Antwort.
12 Fragen und Antworten:
Unsere Körperzellen arbeiten nach einem bestimmten Plan. Wenn nun eine Körperzelle plötzlich nicht mehr funktioniert, heißt dies, daß sie nicht zu einer richtig arbeitenden Zelle heranreift. Sie bildet viele Tochterzellen ihrer Art, wuchert und entwickelt sich zu einem Krebsgewebe oder Tumor. Der Tumor wächst ungeordnet in die Organe ein und zerstört sie mit der Zeit. Krebszellen reagieren empfindlicher auf Zellgifte als gesunde Zellen. Darauf beruht der Erfolg der Strahlen -und Chemotherapie.
Nein, Krebs ist nicht ansteckend.
Alle Eltern krebskranker Kinder stellen sich irgendwann die Schuldfrage. Aber: Sie können kein Kind vor Krebs schützen. Denn: Die Ursachen für Krebs bei Kindern und Jugendlichen sind nicht geklärt.
Ja, Ihr Kind wird Sie fragen und Sie sollten unbedingt immer wahrheitsgetreu antworten. Auch einem kleinen Kind kann man – seinem Alter gemäß – die Wahrheit sagen. Ihr Kind würde es andernfalls als Vertrauensbruch deuten. Wenn Sie unsicher sind, ziehen Sie das Psychosozial-Team der Klinik zu Rate. Die Wahrheit sagen, schließt jedoch nicht aus, Ihrem Kind gleichzeitig Mut und Zuversicht zu schenken, selbst dann, wenn sein Leben nicht mehr retten ist
Eine solche Behandlung ist als begleitende und unterstützende Maßnahme sehr sinnvoll. Erfahrungen zeigen, daß die Nebenwirkungen einer Chemotherapie oft deutlich vermindert werden (z.B. weniger Übelkeit, mehr Appetit, weniger Probleme mit Darm und Schleimhäuten) und sich das Allgemeinbefinden bessert. Allerdings bietet nach unserer Einschätzung eine naturheilkundliche/ homöopathische Behandlung auf keinem Fall eine Alternative zur Operation/Chemotherapie/ Bestrahlung. Bitte beachten Sie auch, daß Sie unbedingt das Ärzteteam informieren, falls Sie sich für eine zusätzliche Behandlungsmethode entscheiden.
Impfungen dürfen nur in Ausnahmefällen und nur nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten durchgeführt werden.
Krebszellen sind in der Regel schnell wachsende Zellen. Die Medikamente einer Chemotherapie zerstören alle schnell wachsenden Zellen, somit leider aber nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesunde schnellwachsende, wie z.B. die Haarzellen, die Blutzellen und die Schleimhautzellen.
Ja, die Haare wachsen nach der Therapie wieder nach.
Eine besondere Diät gibt es nicht. Generell ist zu sagen, dass das Kind während der Behandlung viel trinken und ausreichend essen sollte. Dies ist in der Regel schwierig, weil die Kinder während der Chemotherapie oft appetitlos sind oder Heißhunger-Attacken auf bestimmte Nahrungsmittel haben. Gehen Sie auf die Wünsche der Kinder ein, – auch wenn es sich um „ungesunde“ Speisen handelt. Wichtig ist, daß die Kalorienzufuhr gewährleistet ist. Wenn es Ihrem Kind besser geht, hat es vielleicht auch wieder Lust auf frisches Gemüse, Vollkornbrot, mageres Fleisch, Käse, Quark und Joghurt. Bei sehr niedrigen Leukozyten-Zahlen sollte das Kind keinen Salat, kein ungeschältes oder nicht schälbares Obst und keine Nüsse essen.
Grundsätzlich gilt, daß Anteilnahme gut tut.
Die Angehörigen sind in dieser schweren Zeit oft isoliert, das Umfeld wendet sich aus Unsicherheit und Angst ab und vermeidet es, über das kranke Kind zu sprechen.
Gehen Sie auf Eltern und Geschwister zu, seien Sie aber bitte vorsichtig mit gutgemeinten Ratschlägen oder Lebensweisheiten. Es genügt meist, Interesse zu zeigen und einfach zuzuhören.
Falls die Familie zeitweilig wirklich keinen Kontakt wünscht, wird sie Ihnen dies auch mitteilen.
Sie können helfen, indem Sie ihnen das Gefühl vermitteln, für sie da zu sein.
Fragen Sie sie einfach, auf welche Weise Sie sie unterstützen können.
Oft sind es alltägliche Dinge, die durch den veränderten Lebensrythmus
und die permanente Anstrengung kaum mehr bewältigt werden können:
Einkaufen, Kochen, Betreuung der Geschwisterkinder, Transport zum Krankenhaus usw.
Eltern benötigen in dieser extremen Belastungsphase »Auszeiten«;
vielleicht können Sie ihnen dazu verhelfen.
10 Tipps, wie Sie Ihr Mitgefühl zeigen und helfen können