Krebs bei Kindern – wichtige Aspekte
Heilungschancen
Dank der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten können inzwischen 75 – 80% aller erkrankten Kinder dauerhaft geheilt werden. Und das, obwohl Krebs bei Kindern meist wesentlicher aggressiver ist und viel schneller wächst als bei Erwachsenen.
Gleichzeitig sprechen aber Krebserkrankungen bei Kindern oft sehr gut auf Chemo- und Strahlentherapie an.
Kinder sind meist von anderen Krebserkrankungen betroffen als Erwachsene. Häufig kommen Leukämie (Blutkrebs), Hirntumore, Lymphome (Lymphknotenkrebs), Sarkome (Knochenkrebs, Tumore des Muskel- und Bindegewebes) und Hirntumore vor. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder sehr selten Karzinome.

Ausführliche Fachinformationen zum Thema gibt es bei der GPOH unter Kinderkrebsinfo.de
Den aktuellen Jahresbericht des Deutschen Kinderkrebsregisters finden Sie hier als PDF
Behandlungsmöglichkeiten
Zu den grundsätzlichen Behandlungsmethoden zählen Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und die Knochenmark-oder Stammzellentransplantation.
Die Operation
- dient zur Diagnostik (Probebiopsie)
- Entfernung des Tumors bzw. dessen Verkleinerung
Die Chemotherapie
- ist bei nahezu allen Krebserkrankungen sinnvoll
- dauert etwa 6 Monate bis 2 Jahre
- ist bei Kindern höher dosiert als bei Erwachsenen
- wird von Kindern oft überraschend gut vertragen
Die Bestrahlung
- führt – wie die Chemotherapie – zu einem Abtöten der Krebszellen
- wird zur Behandlung oder auch zusätzlichen Behandlung (z.B. bei Hirntumoren, Sarkomen) durchgeführt
- wird auch vorbeugend (z.B. bei Leukämie) durchgeführt
Die Knochenmark- oder Stammzellentransplantation
- besteht aus einer extrem hochdosierten Chemotherapie oder Strahlentherapie, die das Knochenmark zerstört
- und anschließenden Infusion eigener Stammzellen oder Stammzellen von verwandten oder fremden Spendern
- erzielt gute Erfolge (vor allem bei Leukämie)
Ausführliche Information zur: Knochenmarkspende
Haploidentische Stammzelltransplantation
Leider findet sich nicht immer ein geeigneter Geschwisterspender oder Fremdspender mit den passenden Stammzellen. Für diese Patienten wurde die haploidentische (etwa: »halbpassende«) Stammzelltransplantation entwickelt, für die die Eltern Stammzellen spenden können. Diese Behandlungsart ist bei folgenden Erkrankungen möglich:
- therapierefraktäre akute lymphatische und myeloische Leukämien und deren Rezidive; chronische myeloische Leukämie,
- juvenil myelomonozytäre Leukämie,
- myelodysplastisches Syndrom.
- rezidivierte Lymphome
- und verschiedene nichtmaligne Erkrankungen (schwere aplastische Anämien, schwere Immundefekte, Osteopetrosen)