Hilfe beim Klinikaufenthalt und danach
bei krebskranken Kindern und Jugendlichen
Die Diagnose »Krebs« stürzt die erkrankten Kinder und Jugendlichen sowie deren Angehörige in eine erste schwere Krise, reißt sie doch die Betroffenen aus den gewohnten sozialen Bezügen heraus. Wenn nach monatelanger Chemotherapie, begleitet durch Unterricht in der Klinik und während der Therapiepausen zuhause, die PatientIn entlassen wird, ist dieser lang ersehnte Zeitpunkt doch auch von Unsicherheiten, Ungewissheit und Ängsten vor einem möglichen Rückfall belastet.
Rückkehr in den Alltag
Die folgende, unterschiedlich lang dauernde Phase der Annäherung an den normalen Alltag – verbunden mit einem kontinuierlichen Hausunterricht – findet mit der Rückkehr der ehemaligen Patientin in die Heimatschule einen vorläufigen Abschluss. In dieser Schwellensituation ist die (ehemalige) PatientIn mit ihrer Familie einer erneuten starken Belastungsprobe ausgesetzt.
Hier versucht nun die Staatliche Schule für Kranke durch einen Heimatschulbesuch der Kliniklehrerin und Sozialpädagogin die soziale Reintegration der Patienln in den Klassenverband zu unterstützen.
Wichtige Anliegen dabei sind:
- Wissen über die Funktionsweise der betroffenen gesunden Organe
- Altersentsprechende Aufklärung über die (frühere) Krankheit der KlasenkameradIn
- Abbau von Unsicherheiten und Ängsten, die mit der Krankheit sowie dem Ungang mit der KlassenkameradIn verbunden sind
- Direkter aktiver Kontakt zwischen der (ehemaligen) Patientin und ihrer Klasse (mittels persönlicher Fragen)
- Entlastung durch Abbau von Fehlinformationen (Vererbbarkeit, Ansteckung, Schuldzuweisung)
- Stärkung von sozialem Interesse, Empathie und mitmenschlicher Verantwortung
- Reintegration der (ehemaligen) PatientIn als Genesende (d.h. mit ihrer ganzen Krankheitserfahrung)
Mit dem Heimatschulbesuch nimmt die Staatliche Schule für Kranke eine wichtige Brückenfunktion zwischen Klinik und Heimatschule wahr und versucht dadurch, der Ausgrenzung von Krankheit und Kranken im Schulbereich entgegen zu wirken.
Eva Winterer