Lichtblicke, die hoffen lassen

14 Jahre ist es nun her, dass unsere Tochter Miriam an einem Medulloblastom erkrankte. Was für ein Schock! Von heute auf morgen ist alles anders. Miriam war damals neun Jahre alt und das jüngste unserer vier Kinder. Unsere drei Söhne haben uns mit 11, 12 und 14 Jahren auch noch viel abverlangt. Die Pubertät hat ja bekanntlich so ihre Tücken.

Hören, dass andere es geschafft haben, macht Mut.

Ich kann mich erinnern, dass ich nur funktionierte und versuchte, die lange Zeit der Therapie im Krankenhaus, die Versorgung der Geschwister zuhause und den Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Und die Ungewissheit, wie Miriams Erkrankung ausgehen würde, kostete enorm Kraft und Nerven.

Ein kleiner Lichtblick war immer, im Krankenhaus Menschen zu treffen, die all das schon hinter sich hatten und zur Nachsorge oder zum Breznfrühstück kamen. Durch die Trennung von Tagesklinik und Station ergaben sich nicht viele Situationen, um sich mit Kindern in der Nachsorge und deren Eltern auszutauschen. Zuhören, wie andere das geschafft haben, hat mir immer wieder Mut gemacht. Kleine Lichtblicke, die einen hoffen lassen, dass die „ganze Sache“ gut ausgeht. Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen und Miriam erfreut sich heute bester Gesundheit.

Glücklicherweise gehöre ich zu den Menschen, die einen großen Freundeskreis haben, und deshalb fand sich immer ein offenes Ohr für mich. Manchmal reicht es einfach zu reden oder zu schimpfen oder mit dem Schicksal zu hadern.

Nicht alle betroffenen Eltern haben durch den Krankenhausaufenthalt die Gelegenheit mit Verwandten oder Freunden zu sprechen. Ein guter Grund für mich Elternbotschafterin zu werden!

Heute bin ich 53 Jahre alt, meine Kinder sind (leider) alle aus dem Haus. Mein Mann ist selbstständig in der Gastronomie, und ich arbeite in Teilzeit in der Verwaltung mit. Da bleibt mir Zeit, wenigstens manchmal ein bisschen von meinen Erfahrungen an andere weiterzugeben und mich mit anderen betroffenen Eltern zu unterhalten.

Einige Eltern durfte ich nun schon kennenlernen, denn seit Januar bin ich fest im Team der Elternbotschafter und freue mich noch auf viele Gespräche.

Miriams Mutter