Begegnungswochenende 2024

„Zwischen Himmel und Erde“ vom Freitag, 11.10. bis Sonntag, 13.10.2024

Weg mit Naturmandala„Das Motto von diesem Treffen war „Zwischen Himmel und Erde“. Es war das erste Mal für uns als Familie, dass wir uns bewusst der Trauer gestellt haben und Gleichgesinnte treffen konnten. Keiner von uns wollte je in diesem Club sein. Aber zu wissen, dass wir nicht alleine sind und auch der Austausch untereinander war so heilsam.“ 
(Fr. P. – betroffene Mutter)

Am Freitagabend begann das Begegnungswochenende „Zwischen Himmel und Erde“ mit einer warmen Begrüßung, die sofort Nähe und Vertrauen schuf. Durch ein Kennenlern- und Bewegungsspiel konnten sich die Teilnehmenden öffnen und auf die gemeinsamen Tage einstimmen. Es ging von Anfang an darum, Raum für persönliche Gefühle und Reflexionen zu schaffen, bei dem jeder Teilnehmende mit seiner Trauer und seinen Gedanken willkommen war. Der Tod reißt den festen Boden unter den Füßen weg. Die Familien befinden sich in einem Ausnahmezustand, in einer neuen Dimension. Zwischen Himmel und Erde kann ein Riss entstehen. „Wo steht ihr zwischen Himmel und Erde und wie kann trotzdem Verbundenheit entstehen?“, waren Fragen, die gestellt wurden.

Das Thema „Zwischen Himmel und Erde“ berührte die Herzen der Anwesenden tief.

„Aus dem Himmel eine Erde machen.
Aus der Erde einen Himmel.
Wo jeder aus seiner Lichtkraft einen Stern ziehen kann.“
(Rose Ausländer)

Dieses Gedicht von Rose Ausländer, das die Brücke zwischen Himmel und Erde symbolisierte, eröffnete den gemeinsamen Prozess. Diese Worte sprechen von Verlust, Hoffnung und der Herausforderung, nach schwerem Leid wieder Fuß zu fassen. Wie können eine Mama, ein Papa – Eltern oder Geschwisterkinder etc. trotz des Schmerzes Halt finden und eine Verbindung zu seinem geliebten verstorbenen Menschen spüren?

Ein gemeinsamer Spaziergang an einen Ort, von Natur und Stille umgeben, stellte einen ganz intensiven Moment dar. Denn dort legte ein Teil der Gruppe in einem Workshop ein Mandala aus Naturmaterialien wie Blätter, Zweige, Blüten, Muscheln etc. auf den Erdboden – ein Symbol des Kreislaufs des Lebens. Jeder fand seinen Platz um das Mandala, konnte ankommen, durchatmen und sich erden. Mit sanften Bewegungen des chinesischen Morgengrußes nahmen die Teilnehmenden Kontakt zu sich selbst und zur Umgebung auf. Die Stille und die Kraft dieses Moments schenkten Trost und das Mandala, mit seinen natürlichen Materialien, lud dazu ein, über den eigenen Weg der Trauer zwischen Himmel und Erde nachzudenken.

Ein Wochenende voller tiefer Begegnungen, mit sich selbst und miteinander, ging zu Ende. Der Schmerz war spürbar, aber auch die leise Hoffnung, den Boden unter den Füßen wiederzufinden und die Verbindung zu den Verstorbenen im Herzen weiterzutragen.